Polarlichtbeobachtungen 1989-2024
Polarlichter 2024
Nordlichter am 07. Oktober 2024 über Grabow - Erlebnisbericht
Nachdem die für die Nacht vom 05. auf den 06. Oktober vorhergesagten Polarlichter nicht erschienen waren, hatte ich am 06. Oktober die Beobachtung von Polarlichtern über der Stadt Grabow in Mecklenburg bereits als erledigt betrachtet. Bei über 53°N müssten KP-Werte ab 5 bei dem dunklen Himmel im südwestlichen Mecklenburg bereits ausreichen, die Nordlichter fotografisch festzuhalten, sei es in dunkler Natur, oder, wenn sie heller ausfallen würden (ab KP-Werten von vielleicht 6 oder 7), sogar über der Stadt oder stadtnahen Gebieten. Für die genannte Nacht wurden auf der Polarlicht-App KP-Werte um 7 vorausgesagt. Am Morgen des 05. Oktobers schien die Sonne von einem klaren blauen Himmel, es sah also viel versprechend aus für eine Polarlichtnacht.
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Wintersterne mit Mars und Jupiter über Bäumen in Grabow am 05.10.2024
Während des Tages bildeten sich nun mehr und mehr Wolken, die sich kaum bewegten. Am Abend lösten sie sich aber wieder auf, und der herrlich dunkle Sternenhimmel mit Mars und Jupiter in den sternenstarken Regionen präsentierte einen optischen Genuss von Klarheit, Kontrast aus Schwärze und vieltausendfach strahlendem Licht. Doch in dieser Nacht blieben die Polarlichter aus, fotografisch nicht die geringste Spur eine Aurora, auch auf der App absolute Flaute. Da hatte sich die Vorhersage gründlich getäuscht. Mehrmals fotografiere ich den Sternenhimmel in nördlicher und östlicher Richtung, und checke die App: Polarlichter sind in dieser Nacht Fehlanzeige.
Am Tag war es wieder bedeckt, und nachts klar. Nach Mitternacht checke ich, ohne eine konkrete Hoffnung, noch einmal die Polarlicht App und sehe eine "erhöhte" Aktivität angezeigt. In der Vorhersage KP-Werte von vielleicht 4 oder 5, aber in der aktuellen Entwicklung dann schließlich mehr. Ich mache nach Norden eine Testaufnahme und erkenne tatsächlich einen kleinen Polarlichtstreifen und geröteten Himmel im Norden, vielleicht 10 oder 15 Grad hoch. Sie sind nun doch da. Ich bin motiviert, meine nächtliche Tour durch Grabow nun eine Nacht später zu machen und die Motive, die mir im Kopf sind anzugehen.
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Polarlicht im Norden von Grabow am 07.10.2024 01:20 MESZ
Ich nehme meine Kamera, mit Stativ und 16mm Weitwinkel ausgerüstet, und fahre zum Grabower Hafen. Von hier aus gehe ich zu Fuß weiter. Erste Aufnahmen über der Elde zeigen bereits rote Polarlichtvorhänge über dem Gebiet der ehemaligen Goldleistenfabrik, dem Wohngebiet "an der Goldleiste" direkt gegenüber des Hafens.
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Polarlichter über der "Goldleiste" in Grabow am 07.10.2024 01:55 MESZ
Nun geht es weiter zu Fuß, nach Süden zur Umgehungstraße, hier gibt es einen Blick auf den Kirchturm. Doch der liegt schon zu weit östlich, um ihn direkt im Polarlicht abbilden zu können. Bei der Weitwinkelaufnahme beschränkt sich das Polarlicht auf den linken Bildbereich. Im Osten strahlen die hellen Wintersterne mit den Planeten Mars und Jupiter über der sehr spärlich befahrenen Umgehungsstraße. Eines der wenige Autos nutze ich um die Straße während der Belichtungszeit ausgeleuchtet zu bekommen.
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Polarlichter über Grabow am 07.10.2024 02:04 MESZ
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Wintersterne mit Mars und Jupiter über der Grabower Umgehungsstraße am 07.10.2024 02:11 MESZ
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Polarlichter über der Grabower Umgehungsstraße am 07.10.2024 02:18 MESZ
Nun gehe ich in die Dunkelheit südlich von Grabow, wenige hundert Meter auf der östlichen Seite an der Elde entlang. Die Polarlichter haben inzwischen in ihrer Intensität nachgelassen, sind aber noch auf einer Aufnahme erkennbar, mit bloßem Auge aber am Rande der Wahrnehmbarkeit (während sie als schwache weiße Streifen und dumpfer rötlicher Schimmer vorhin mit bloßem Auge sichtbar waren), neben einer Lichtglocke aus Grabow sind sie noch zu sehen. Die enorme Lichtquelle muss am westlichen Rand der Stadt liegen, denn die Parallaxe ist bei meinen Standortwechseln innerhalb der Stadt entsprechend groß.
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Polarlichter über Grabow mit Lichtglocke am 07.10.2024 02:28 MESZ
Die Polarlichtaktivität sinkt weiter, bald sind keine mehr fotografisch zu sehen. Ich gehe zurück und dann noch etwas durch die stille Altstadt. Die App zeigt deutlich gefallene Kurven, ich warte noch 3 Uhr ab, da könnte vielleicht noch etwas kommen. Aber es bleibt unverändert. Ich fahre zurück. Noch ein paar Fotos aus dem Dachfenster nach 4 Uhr, und die zeigen noch einmal zum Abschied ein paar schwache Vorhänge in der Ferne im Nordosten. Der KP-Wert hatte zum Maximum kurz nach 2 Uhr ca. 5,4 erreicht. Nach 4 Uhr waren aber die Kurven weiterhin tief, obwohl es noch diesen schönen Schlussblick für mich in dieser Nacht gab. Eine tolle Polarlichtnacht, aber auch diese soll nicht ohne Schlaf sein, den ich mir nun jetzt endlich gönne.
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Polarlichter im Norden von Grabow am 07.10.2024 04:21 MESZ
Nordlichter am 10. und 11. Mai 2024 über Weil der Stadt - Erlebnisbericht
Am 09. Mai 2024 entdecke ich bei Facebook ein Bild einer besonders großen Sonnenfleckengruppe und beschließe, diese selbst abzulichten. Im Weißlicht geht das schnell. Das 100-500mm mit 2x Tele-Extender aufgesetzt, Sonnenfilter drauf, und ruck zuck per Autofokus bei 1000mm ein scharfes Bild der Sonne gewonnen. Zuletzt hatte ich im Dezember 1999 eine ähnlich große Sonnenfleckengruppe gesehen.
Hoffnung auf Polarlichter! Tatsächlich zeigt die Polarlicht-App einen Flare nach dem anderen an, sehr starke dabei. Ob ein Partikelstrom in zwei bis drei Tagen die Erde treffen wird?
Am Freitag den 10. Mai steht ein länger geplanter Besuch in Weil der Stadt an. Mit der Abenddämmerung sollten die Polarlichter sichtbar werden, bereits tagsüber werden hohe Werte auf der App anzeigt. Wenn auf der 9-teiligen KP-Skala ein Wert von 5 angezeigt wird, überlege ich schon mal, ob ich meine Kamera nachts nach Norden blicken lasse. Doch heute gibt es deutlich höhere Werte: 7 bis 8, und im Laufe des Abends weiter steigend.
Zur fortgeschrittenen Abenddämmerung geht es raus, an den südlichen Rand der Stadtmauer von Weil der Stadt. Eine langjährige Freundin, über die sich mir bereits am 11. August 1999 zur totalen Sonnenfinsternis die Stadt Weil der Stadt als Beobachtungsort angeboten hatte, ist bei der Himmelsbeobachtung wieder dabei. Die sehr nördlich stehende Mondsichel steht über der Kirche, ein erstes Foto dieses Abends.
Mondsichel über der Kirche von Weil der Stadt
Da wo nach Norden etwas weiter zum Horizont geblickt werden kann, entdecke ich ein verdächtiges Grün. Täusche ich mich? Es wird ja noch dunkler, mal sehen! Wir laufen bis zum südöstlichen Turm an der Stadtmauer, direkt am Fluss Würm gelegen. Da zeigt sich doch neben dem Turm im Norden ein lila Himmel, während der Rest noch knackiges Dämmerungsblau zeigt. Ja, da sind sie, die Polarlichter. Im Sucher der Kamera ganz deutlich, die ersten belichteten Fotos zeigen das prächtige lila, immer stärker, immer heller. Mit dem bloßen Auge auch in Farbe, Wahnsinn! Knalliges Pink auf den Fotos. So hell, dass Aufnahmen der von Straßenlaternen angeleuchteten Gebäude zusammen mit dem Polarlicht möglich werden.
Polarlichter über Weil der Stadt
Nach einer Weile ebbt es etwas ab. Über der Kirche hält sich noch ein in etwa 45 Grad gestreiftes violettes Gebiet, Cappella und zwei Nachbarsterne direkt über dem Kirchturm, und der Mond links unterhalb daneben. Was ein herrlicher Anblick, was für ein Fotomotiv!
Mond und Sterne am Polarlichthimmel über der Kirche von Weil der Stadt
Gegen 23 Uhr verblasst das Polarlicht. Ich ahne aber, dass die kommende Nacht wenig Schlaf für mich bringen wird. Ich fahre zum Hotel im benachbarten Merklingen. Von da aus geht es gleich mit Kamera und Stativ ins nahe Feld. Die nächsten drei Stunden werde ich mit einer Himmelsshow in Weil der Stadt belohnt, die ich nicht auf die Idee gekommen wäre zu ahnen.
Sofort fällt mir im Norden die konstante grünlich gelbe Färbung auf. Nach und nach bilden sich Vorhänge aus, immer mehr, immer stärker, mit bloßem Auge nur weißlich, auf Fotos unerwartet bunt in verschiedenen Farben, gelb, grün rot lila, violett.
Mal sieht es so aus als ob über dem Himmel über Weil der Stadt-Merklingen eine riesige Klaviertastatur schwebt, oder ein Zebrastreifen.
Dann verschwommene Flächen im Zenit und in dessen Nähe. Di Polarlichter kommen nun auch direkt von oben. Lange streifen bis zum West- oder Osthorizont. Auf der Kamera in starkem rot. Die Belichtungszeiten der Kamera zeigen sogar die Reflektion der Polarlichtfarben in der Landschaft: alles in lila und rot. Das hätte ich nicht erwartet, und schon gar nicht in Weil der Stadt. Nach 1 Uhr geht die Straßenbeleuchtung in Merklingen aus, nur der Kirchturm ist noch angestrahlt. Noch bessere Bedingungen zur Fotografie des Ortes inmitten von Polarlichtern angestrahlter Landschaft. Gegen 2 Uhr sind meine beiden Kamera-Akkus leer, die Polarlichter schwächer und Zeit für mich mein Hotelzimmer für einen kurzen Schlaf aufzusuchen.
Weil der Stadt Merklingen in von Polarlichtern angestrahlter Landschaft
25 Jahre nach der verregneten Sonnenfinsternis denke ich: „Weil der Stadt ist rehabilitiert“. Nach der damals so großen Enttäuschung, die mich veranlasste, seitdem weltweit auf Beobachtungstouren für Sonnenfinsternisse zu gehen, habe ich nun ein gewaltiges Himmelsereignis in Weil der Stadt beobachten können, und das ungeplant.
Zufälligerweise war ich gerade an diesem Ort für den Besuch, der uns am nächsten Tag nach etwa 30 Jahren wieder auf die Hornisgrinde im Schwarzwald führte, jetzt frei von Sperrgebiet, modern und wunderschön hergerichtet einschließlich eines Restaurants mit Blick in die Ferne.
Am nächsten Abend Polarlichter auf der Hornisgrinde beobachten? Das wäre ein genialer Standort, aber doch eine lange Wegstrecke, die im Dunkeln noch einmal zurückzulegen wäre, und das bei deutlich gefallenen Aussichten Polarlichter zu sehen. Ich versuche es in der kommenden Nacht noch einmal von zwei Standorten im Norden von Weil der Stadt aus, aber es ist nur ein kleiner lila Hauch auf den Fotos zu sehen, hinter von Städtelicht angestrahlten Cirren, kein Vergleich zur grandiosen Nacht vom 10. auf den 11. Mai 2024. Der KP-Wert erreichte nachdem was ich gesehen habe in der Nacht vom 10. Auf den 11. Mai einen Wert von sagenhaften 8,8.
Polarlichter 2023
Nordlichter am 27. Februar 2023 über Grabow (Mecklenburg) - Kurzer Erlebnisbericht
Mit später Abenddämmerung am 27. Februar 2023 waren die Polarlichter fotografisch gut zu erfassen, mit dem bloßen Auge jedoch nur kurzzeitig weiße Streifen sichtbar. Auf dem Kameradisplay waren sie bereits gut zu sehen bevor das bloße Auge sie bestätigen konnte. Meine letzte Polarlichtsichtung lag fast 20 Jahre zurück (siehe unten).
Polarlichter über Grabow (Mecklenburg)
Polarlichter 2003
Herrliche Polarlichter über Dreieichenhain
Nordlichter am 30. Oktober 2003 über Dreieich-Dreieichenhain - Erlebnisbericht
Bereits für die Nacht vom 29. auf den 30. Oktober 2003 waren nach Ausbruch einer großen Sonneneruption starke Polarlichter vorhergesagt worden. Doch der Himmel über dem Rhein-Main-Gebiet blieb leider bewölkt. Ärgerlich, wo doch gerade die Nacht vorher noch klar gewesen war.
Auch am Abend des 30. Oktober war es bewölkt. Gegen 20:30 Uhr MEZ zeigte sich die Wolkendecke aber so licht, dass kleine dunkle Flecken darin waren, die sich tatsächlich als Wolkenlöcher entpuppten. Hin und wieder zeigten sich Sterne darin. Auch der Mars war auf diese Weise kurz zu sehen. Die Wolkenlöcher waren jedoch nur wenige Grad groß. Das Wenig Himmel um die Sterne herum erschien dunkel, keine Spur einer Färbung durch ein Polarlicht erkennbar.
Was zeigte sich da nun am südlichen Horizont, einige Grad über dem Wald von Dreieichenhain? Ein langer dunkler Bereich bis zum Horizont. Der Lichterschein von Darmstadt war durch diesen vom Horizont getrennt. Von der Form her sah der dunkle Bereich eher aus wie tiefe Wolken, doch diese müssten näher als Darmstadt sein, um den Lichterschein abzudecken. Wären sie weiter weg, müssten sie auch von dem Lichterschein erfasst sein.
Der Blick mit dem Feldstecher schaffte Klarheit: In den dunklen Bereichen, die sich südlich und südöstlich am Horizont erstreckten waren Sterne zu sehen, nur wenige Grad über dem Wald, bis zu ca. 10 Grad über dem mathematischen Horizont. Die Wolken zogen von Südwest heran: Noch zuvor kaum zu erwarten, gab es nun die Aussicht auf ein großflächiges Wolkenloch!
Noch war der Himmel hell erfüllt vom orangebraunen Licht der umliegenden Städte. Im Westen Richtung Wiesbaden wurde das Licht des Flughafens an tiefen dichten Wolken zurückgeworfen. Über Frankfurt lagen eher langgezogene Wolkenbänke, teils hell, teils dunkel. In diesen dunklen Bereichen zeigte sich weder mit dem bloßen Auge noch mit dem Feldstecher irgendein Stern.
So gegen 21:15 MEZ war es soweit. Der Himmel wurde von Süden her wolkenfrei. Das Sommerdreieck war zu sehen: Wega - Deneb - Atair, und weiter im Süden Mars.
Der Himmel wurde dunkler, denn es gab keine Reflektionsmöglichkeit für das Licht mehr an Wolken. Gegen 21:45 MEZ waren die Wolken am nördlichen Horizont über Frankfurt verschwunden. Der Himmel wirkte nicht richtig dunkel. Es schienen auch nicht so viele Sterne zu sehen zu sein, obwohl es klar war. Ein leichter dunkelroter Hauch könnte erkennbar gewesen sein, doch den hielt ich nicht für eine Erscheinung von Polarlichtern, sondern eher für eine künstliche Aufhellung. Dort wo im Norden die Wolken verschwunden waren stand nun der große Wagen über Frankfurt.
Diese Ecke ist wegen der Stadt immer heller als zum Beispiel im Südosten über dem Odenwald. Und nun wurde ein Hauch immer mehr zur Gewissheit: Ein hellblauer Bogen hatte sich zwischen die Skyline und den großen Wagen gelegt und reichte auch weiter in Richtung Nordosten über Offenbach und Heusenstamm. Fleißig zog ein Flugzeug nach dem anderen seinen Weg durch die darunter verlaufende Einflugschneise zur Landung auf dem Flughafen.
Ich machte erste Bilder. Da taten sich aus dem Nichts mehrere mächtige weiße Säulen hervor, die sich auf den Bogen setzten und sich fast bis in den Zenit hinein aufbauten. Der Bogen wurde breiter höher und heller. Plötzlich fiel mir auf, dass er durch eine dunkle Linie durchschnitten war. Genaueres Hinsehen zeigte, dass es ein Kondensstreifen war, der dunkel vor dem geisterhaften Lichterwerk des Polarlichtes lag.
Im Nordosten hatte sich eine rotviolette Wand aufgebaut, die sich bis zum gerade über dem Wald bei Götzenhain stehenden Saturn im Sternbild Zwillinge erstreckte. Saturn in Schwarzviolett! Im Westen hatte sich ein roter Vorhang über dem Flughafen gebildet, und sich gegenüber dessen Vorfeldbeleuchtung durchgesetzt. Die roten Polarlichter bewegten sich langsam über Dreieich hinweg nach Süden. Sie erreichten den Zenit, wo sie aber nicht so stark waren. Zwischen den rotvioletten Lichtern gesellten sich blaugrüne über Frankfurt hinzu.
Polarlichter über Dreieich-Dreieichenhain am 30. Oktober 2003 22:09 MEZ, aufgenommen in Dreieich-Dreieichenhain (50°N) mit einer Canon EOS500N und Canon 24-85mm-Weitwinkelzoom bei 24mm und f3,5, 15 Sekunden belichtet auf Fuji400 Negativfilm. In der linken Bildmitte befindet sich die Formation des großen Wagens. |
Polarlichter über Dreieich-Dreieichenhain am 30. Oktober 2003, 22:20 MEZ, aufgenommen in Dreieich-Dreieichenhain (50°N) mit einer Canon EOS500N und Canon 24-85mm-Weitwinkelzoom bei 24mm und f3,5, 20 Sekunden belichtet auf Fuji400 Negativfilm. Leuchtspuren von Flugzeugen heben sich hell, ein Kondensstreifen (in der Bildmitte) dunkel vor dem Polarlicht-Hintergund ab. |
Meine Dachgeschosswohnung wurde von herrlichen Polarlichtern umkrönt, der Blick nach allen Seiten aus den Fenstern zeigte ihre geisterhaften Schemen und Farben. Und ein Bild nach dem anderen belichtete ich mit meiner Canon EOS500N Kamera. Tiefe Gardinen zogen sich nun über Frankfurt zu, bis tief an den Horizont heran. Und dann gingen sie, so unscheinbar und leise wie sie gekommen waren, wieder im dunklen Hintergrund des Himmels verloren und verblassten unmerklich. Gegen 22:45 MEZ waren sie einfach nicht mehr da.
Etwa eine halbe Stunde um Mitternacht herum zeige sich wieder der hellblaue Schein am Nordhorizont und das rote Nordlicht im Nordosten. Doch inzwischen hatten sich von Südwesten Cirrusschichten herangeschoben, die nur noch im Nordosten ein Rest des Polarlichts erkennen ließen. Welch ein Glück mir diesen herrlichen Anblick brachte, zwischen den Regenfronten der zahlreichen Tiefdruckgebiete die sich ringsherum tummelten!
Stephan Heinsius, Dreieich, 31. Oktober 2003, Ergänzung um Bilder am 09. November 2003.
Polarlichter 1989
Nordlichter über dem Rhein-Main-Gebiet am 17. November 1989, aufgenommen in Dreieich-Dreieichenhain (50°N) mit einer Olympus OM2 und 24mm-Objektiv auf Fuji100 Negativfilm. |
Gestaltung und Inhalt: Stephan Heinsius, D-63303 Dreieich, ©SH 2003-2024 - all rights reserved