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Mondfinsternis hinter Schneewolken

Die partielle Mondfinsternis über Dreieich-Götzenhain am 21.12.2010

Vorbericht weiter unten

Am Vorabend der totalen Mondfinsternis vom 21.12.2010, die über Mitteleuropa als partielle Mondfinsternis zum Monduntergang erscheinen sollte zeigte sich trotz anders lautender Wettervorhersagen der Mond über dem Beobachtungsstandort Dreieich-Götzenhain.

Vorbereitungen zur Mondfinsternis
Vorbereitungen: Der Beobachtungsort ist tief verschneit

Der Mond kommt raus
Der Mond kommt raus über Dreieich-Götzenhain (18:33 MEZ)

Im Laufe der Nacht war der Mond, meist durch dünne Wolken hindurch, zu sehen. Hätte die partielle Mondfinsternis zu dieser Zeit bereits begonnen, wäre sie schön zu beobachten gewesen. Gegen 1 Uhr zog es von Südwesten her zu: Eine Schneefront, deren Verlauf auch anhand verschiedener Vorhersagemodelle im Internet (eine schöne Linksammlung gab es auf www.mofi2010.de) sich als sehr schwierig vorherzusagen erwies, zog von Südwesten heran. Bereits etwa eine Stunde vorher kam eine Warnmail von Alexander Birkner, mit dem ich mich bzgl. möglicher Ausweichszenarien abstimmte.

Mond zwischen Wolken
Der Vollmond zeigt sich zwischen Wolken (19:43 MEZ)

Vollmond am 20.12.2010
Der Vollmond am 20.12.2010 23:02 MEZ

Bereits am 19.12. stellte ich Überlegungen an, wohin ein Ausweichen sinnvoll möglich wäre. Am 20.12. mittags per Zug nach Norddeutschland fahren: Die Gegend Bremen - Hamburg - Schwerin schein "frei" zu sein, doch nicht mehr am Abend, denn für dieses Gebiet änderte eine Schneefront aus Dänemark diese Vorhersage. Dann schien eine frühmorgendliche Zugfart in das Zentrum von Köln, oder doch eine Autofahrt nach Lüdenscheid im Sauerland eine Beobachtungs-Chance zu öffnen. Zuletzt schien es so, dass in Baden Baden oder Stuttgart einige Wolkenlücken zur rechten Zeit auftauchen würden. Ich verwarf eine mögliche Zugfahrt (wegen des vielen Schnees empfahl die Bahn ohnehin, möglichst das Bahnfahren zu vermeiden!), die vorhergesagten Lücken für das südliche Norddeuschland schwanden immer mehr. Am Abend des 20.12. blieb nur noch die Option, in der Nacht mit dem Auto loszufahren, nachdem die Vorhersage für Köln auch schlecht war. Dann klarte es plötzlich und unerwartet über Dreieich auf: Da ist ja der Jupiter durch das Dachfenster zu sehen! Da würde der Mond nicht weit sein. Tatsächlich Blicke auf den Mond über Dreieich, entgegen der Vorhersagen und eigenen Erwartungen. Also doch am besten zu Hause bleiben!
 

Mond über Dreieich
Vollmond über Dreieich am 21.12.2010 00:43 MEZ

Die endgültige Entscheidung in Dreieich zu bleiben traf ich nach kurzem Schlaf gegen 4:30, als es  seit ca. 1 Uhr schneite. Es waren ca. 5 cm Neuschnee auf den an Abend freigeräumten Stellen auf der Dachterrasse. Die nächsten Chancen laut Satellitenbild gab es nun voraussichtlich in der Gegend von Karlsruhe. Bei freien Straßen hätte ich diese noch erreichen können. Doch bei Neuschnee zu der Uhrzeit riet ich mir selbst von der Fahrt ab. Tatsächlich blockierten später zahlreiche LKW-Unfälle die Autobahnen.

Der Schneefall ging weiter, die geplante Liveübertragung der Mondfinsternis musste ausfallen. Etwa zur Zeit des Beginns der partiellen Phase um 07:32 ging der Schnee in Regen über. Zu Dokumentationszwecken fotografierte ich die Landschaft, über der bei gutem Wetter nun ein partiell verfinsterter Mond untergegangen wäre. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich das letzte Mal am 20.01.2000 von einer Mondfinsternis wegen des Wetters gar nichts sehen können. Wenn das alle 10-11 Jahre der Fall ist kann ich zufrieden sein, auch wenn dieser Monduntergang über der verschneiten Landschaft besonders schön gewesen wäre.

Mondfinsternis hinter Schneewolken
Mondfinsternis hinter Schneewolken um 07:44 MEZ - leider ist vom Mond über Dreieich nichts zu sehen.

 

Vorbericht: Finsternis mit Taunusblick

Am frühen Morgen des 21. Dezember 2010 geht von Dreieich aus gesehen ein partiell verfinsterter Mond über dem Taunus unter.

Die totale Mondfinsternis, die am Morgen des 21. Dezember 2010 stattfindet wird von Dreieich aus 25 Minuten vor Beginn der Totalität als partielle Finsternis über den Taunusbergen bei Kelkheim sichtbar sein, sofern das Wetter einen freien Blick erlaubt.
 
Die besten öffentlich zugänglichen Beobachtungsplätze in Dreieich dafür sind
  • der Weg zwischen der Flugsicherungsstation und den Wasserhochbehältern zwischen Dreieichenhain, Götzenhain und Sprendlingen ("auf der Hub"),
  • das Gebiet nördlich der Wasserhochbehälter in Sprendlingen,
  • der Weg zwischen dem Hof Beck / Gerhardt (Christinenhof) und der Straße zwischen Götzenhain und Neuhof,
  • die Verlängerung der Straße "vor der Pforte" in Götzenhain einschließlich der Brücke über die Umgehungsstraße,
  • der Weg zwischen Götzenhain und Sportanlagen / Tierheim südlich von Dreieichenhain ("Offenthaler Weg") die Verlängerung der Gabelsbergerstr. Dreieichenhain, in Richtung Götzenhain.
An diesen Plätzen ist auch der Abschnitt des Taunus, über dem der Mond verfinstert untergehen wird, bei klarem Wetter zu sehen. So in etwa würde die Mondfinsternis von Götzenhain und Sprendlingen aus gesehen über dem Horizont stehen:

 
Simulation der Mondfinsternis 2010 für Dreieich
  
Für diese Mondfinsternis ist eine LIVEübertragung aus Dreieich-Götzenhain geplant (sofern nicht das Wetter ein kurzfristiges Ausweichen notwendig macht). Die Übertragung und nähere Infos gibt es auf AstroNation.eu:
Mofi GO LIVE
http://astronation.eu/event,partielle_mondfinsternis_live_aus_dreieich,341,3.html
 

Bereits am 4. Januar 2011 findet die interessanteste Sonnenfinsternis des Jahres statt, sofern das Wetter mitspielt zu beobachten auch in Dreieich. WICHTIGER HINWEIS: Die Sonnenfinsternis kann nur mit geeigneten Schutzfilern (Sofi-Brillen) direkt beobachtet werden. Nur wenn es sehr dunstig oder neblig ist kann die Sonne beim oder kurz nach dem Aufgang ohne Filter gesehen werden.

Nähere Infos hier: /page,deutschland_2011_partiell,10059.html

Anlässlich dieser beiden nur 14 Tage auseinander liegenden in Dreieich (bei gutem Wetter) sichtbaren Himmelsereignisse erschien am 17.12.2010 ein Artikel in der Offenbach-Post.

Stephan Heinsius.
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