Bermuda Eclipse - Der Flug zur Spitze des Kernschattens
Erlebnisbericht zur fast Totalen Sonnenfinsternis am 3. November 2013 über dem Atlantik bei Bermuda
Hier der Bericht von Dirk Ewers zu diesem Ereignis
Bericht im ZDF heute journal vom 03.11.2013
Kurzer Bericht mit Bildern von Ben Cooper (Englisch)
Navigationsseite von Xavier Jubier zu diesem Flug (Englisch)
Bericht von Bernews einschließlich Interview mit Xavier Jubier (Englisch)
Radiointerview bei CBC Radio One Calgary von Don Hladiuk (Englisch)
Vorgeschichte
Nachdem ich meine Überlegungen, die Sonnenfinsternis am 3. November 2013 bei nur wenigen Sekunden Totalität im östlichen Afrika zu beobachten schließlich im Laufe des Sommers „zu den Akten gelegt“ hatte (mir waren die in Frage kommenden Gebiete in Äthiopien und Kenia zu unsicher, bzw. in Uganda wegen der zahlreichen dort genannten Krankheiten zu riskant bzw. wegen der vielen Impfungen zu aufwändig), hatte ich die Beobachtung dieser Sonnenfinsternis schon gedanklich abgeschrieben. Dann kam die Idee, einen Urlaub in Fuerteventura auf den Finsternistermin zu legen, und dort eine partielle Sonnenfinsternis zu erleben. Als dann das Ferienhaus meines Schwagers dort aber bereits nicht mehr frei war fiel mir ein, dass eine schmale aufgehende Sonnensichel in Bermuda doch ein Grund wäre, dort mal eine Woche in der Sonne zu verbringen. Naja, und wenn ich dann schon dort bin, könnte ich doch am Hafen nach einem Schiff fragen, oder am Flughafen nach einem Flugzeug, mit dem die ca. 500-600km entfernte Zentrallinie zu erreichen wäre. Aber warum warten? Das kann man doch bereits vorher über das Internet recherchieren. Und wenn ich erst auf der Insel bin sind die Chancen ja nicht mehr gut so kurzfristig einen Platz zu bekommen.
Das Suchen im Internet ergab keinerlei Hinweis darauf, dass in Bermuda die Sonnenfinsternis als Ereignis für Veranstaltungen bekannt wäre oder gar Flüge oder Schiffsfahrten dorthin angeboten würden. Einen Anbieter für Charterflüge konnte ich finden, tolle Bilder von fliegenden Business-Jets. Oder vielleicht eine Yacht mieten, mit Platz für 40 Leute darauf? Doch alleine geht das gar nicht, und woher 40 Leute bekommen, um eine Yacht zu füllen?
Etwa Mitte August hatte ich mich wieder mit Dirk Ewers ausgetauscht, der seit längerem vorhatte mit einer kleinen Gruppe die Sonnenfinsternis in Kenia auf eigene Faust zu erreichen. Nachdem diese Reise nicht zustande kam hatte er inzwischen schon Kontakt mit einem afrikanischen Safariflug-Anbieter aufgenommen, und nun stellte sich die frage, ob ich mit ihm mitkommen sollte. Als ich ihm von meinen Bedenken bzgl. einer Afrikareise und der Bermuda-Variante erzählte schlug er mit mir diesen Kurs ein und ging selbst im Internet auf die Suche. Zudem kontaktierte ich Glenn Schneider, einen amerikanischen Astrononomie-Professor, der vor einiger Zeit mal auf der Solar Eclipse Mailing Liste (SEML, ein internationales Kommunikationsfeld für Sonnenfinsternisbegeisterte) sich darüber äußerte, was bei einem Flug von Bermuda aus zur Zentrallinie der Sonnenfinsternis zu beachten wäre und welche Besonderheiten es dabei gäbe. Von ihm erfuhr ich, dass er diese Idee bereits damals aufgab und sich inzwischen für eine Beobachtung in Kenia entscheiden hatte. Durch die Astrometrie dieser Finternis würde bei einem Flug auf der Zentrallinie nur das Cockpit in den Gnuss der Sonnenfinsternisbeobachtung kommen, und seitlich an den Passagierfenstern kein Blick auf die schwarze Sonne möglich sein. Würde man im rechten Winkel dazu fliegen, wäre zwar die Sonnenfinsternis für die Passagiere gut zu sehen, aber die Navigation extrem schwierig, da der ohnehin extrem kleine Kernschattenbereich sekundengenau durchflogen werden müsste.
Glenn Schneider gilt weltweit als der Experte für Sonnenfinsternisflüge und der Navigation von Flugzeugen in den Kernschatten des Mondes. Dafür hat er eigens eine Navigationssoftware entwickelt und schon mehrere Sonnenfinsternisflüge erfolgreich ins Ziel gebracht. Also keine leichte Ausgangssituation. Das hielt aber weder Dirk noch mich davon ab die Idee der Beobachtung von Bermuda aus weiter zu verfolgen.
Nun war ich in dieser Zeit in meinem Projekt auf der Arbeit stark gefordert und konnte kaum zusätzliche Zeit in das Sonnenfinsternisprojekt investieren. Da ließen dann Dirks tiefer gehenden Internetrecherchen und erste Anfragen bei Schiffs- und Flugzeuganbietern unsere Idee konkreter werden. So kam ein Helikopterflug nicht in Frage, es hätte gerade bis zur Zentrallinie gereicht, aber nicht wieder zurück. Schiffsanbieter hatten entweder keine Hochseelizenz (so auch nicht die Yacht, auf die 40 Leute gehen), oder hatten keine Antwort gegeben. Zudem wäre für die Schiffsfahrt eine Übernachtung an Bord notwendig, denn für eine Tagesfahrt ist die Zentrallinie zu weit von Bermuda entfernt.
Bei einem Charterfluganbieter, der in Bermuda ansässigen Longtail Aviation, deren Aufnahmen ihrer Business-Jets mich ja schon im Internet beeindruckt hatten, wurde es nun konkreter. Es wäre noch ein Flugzeug (eine Falcon 900B) für den Sonnenfinsternistag verfügbar. Bei einer Flugdauer von mindestens 2 Stunden eine teure Angelegenheit. Doch an Bord haben 12 Personen Platz, und wenn wir diese mit an Bord bekämen könnte der Flug zustande kommen!
Also starteten wir unser Projekt. Ich übernahm die „Projektplanung“, die „Akquise“ und die Finanzen, Dirk die Koordination mit Longtail Aviation und die Planung der möglichen Flugrouten. Und das Risko die Sonnenfinsternis nicht zu treffen konnten wir nun gut einschätzen, nachdem wir von Glenn Schneider dazu eine konkrete und detaillierte Aussage bekommen hatten. Mit dem Ergebnis: Es ist eine Herausforderung („bullet hits the bullet“ Thematik), aber mit den heutigen technischen Mitteln wie GPS, Flugmanagementsystem und Eclipse-Navigationssoftware durchaus machbar.
Nach unserer Kalkulation der Kostenanteile für die 12 Sitzplätze und Erstellung eines Leaflets mit Infos für Interessenten gaben wir unser Vorhaben auf der SEML bekannt und fragten nach Interesse für eine Teilnahme an dem Flug. Die Kalkulation der Preise für die Sitzplätze richtete sich an den Kosten des Gesamtfluges einerseits und den jeweiligen Beobachtungsmöglichkeiten an den Plätzen andererseits aus (anhand eines Planes konnten wir die Zuordnung der Sitze zu den Fenstern gut erkennen). Die Falcon stellte sich mit ihren großen Fenstern und 7 Plätzen auf der linken Seite als besonders günstig für die Sonnenfinsternisbeobachtung heraus. Nur 3 Plätze hätten Fenster zur eclipse-abgewandten Seite. Zwei Mittelplätzen konnten wir ein „remote“ Fenster zuordnen, das jeweils zwischen den Sitzlehnen gelegen war.
Eclipse Flight 2013 (Simulation)
Das zugrunde liegende Foto wurde freundlicherweise von Longtail Aviation zur Verfügung gestellt.
Nach ca. einer Woche gab es die erste konkrete Anfrage, und so folgten diverse e-mail Verkehre und Telefongespräche. Nach wenigen Wochen hatten wir mehr Anfragen als Sitzplätze und die Koordination konzentrierte sich darauf, wer wo nun noch mitkommen könnte und wer nicht. Zunächst hatten wir Freunde und Bekannte gefragt, bevor wir an die SEML gegangen sind, doch von diesen gab es keine Zusagen. In der Zwischenzeit hatte Dirk aber auch schon Kontakt mit dem ZDF, und von dort konnten wir den ersten Platz auf der eclipse-abgewandten Seite vormerken. Für das TV-Team hatten wir nun auch ein Fenster auf der Sonnenfinsternisseite geblockt. Zudem hatte der neben Glenn Schneider weltweit beste Experte auf dem Gebiet der Flugnavigation in Sonnenfinsternisse Xavier Jubier Interesse gezeigt, den ich aus Eclipse City Zeiten gut kenne.
Nun ging der September zu Ende, und Anfang Oktober war die finale Platzbelegung immer noch nicht klar. Einerseits konkretisierte sich das Vorhaben beim TV-Team erst in dieser Zeit, sodass wir erst Mitte/Ende Oktober von dort schließlich die finale Zusage erhalten hatten. Auf der anderen Seite hatte sich Xavier Jubier noch lange eine andere Beobachtungsoption in Afrika vorbehalten.
Dass nun zu dem Zeitpunkt, zu dem die Koordination „in die heiße Phase“ ging die e-mail-Kommunikation mit ihm gestört war (sein Provider hatte offensichtlich einer meiner Mailadressen auf eine Spamfilterliste gesetzt, erst mit 4 Tagen Verzögerung gab es eine Nichtzustellungsnachricht) ist dann die klassische „Challenge“. Wir waren kurz davor seinen Platz anderweitig zu vergeben, denn wenn wir jemanden von der Warteliste nachrücken lassen wollten, müsste dies ja nun geschehen, da die Anreise nach Bermuda durch die Teilnehmer ja auch noch organisiert werden müsste. Zudem stand die Zahlung des Flugpreises an, und jeder dagegenstehende Zahlungseingang verringerte unseren Vorschuss.
In diesem Zusammenhang lernte ich die Tücken des Auslandszahlungsverkehrs kennen, und was dabei so alles schief gehen kann. Mal geht Geld der Teilnehmer gebührenpflichtig zurück, da die Währung beim Zielkonto offensichtlich nicht konvertiert wurde, in anderen Fällen wurde genau das getan, aber mit signifikanten Abschlägen durch die Wechselkurse. Auf dem Wege gehen dann Unterkontonummern einfach mal verloren, oder die IBAN wird ungültig nach manueller Änderung der Unterkontonummer, die darin erkannt wurde. Fremde Banken berechnen Gebühren, obwohl das nicht verabredet war, etc….
Auch hier trat eine bekannte Projektmanagementerfahrung zu Tage: Es hat schließlich alles funktioniert, aber im Ergebnis mehr gekostet als geplant.
Mittwoch, 30. Oktober 2013
Der letzte Arbeitstag vor dem Abenteuer „Bermuda Eclipse“. Recht sonnig zeigte sich der Oktober 2013 und bis vor wenigen Tagen auch sehr warm mit Temperaturen von über 20 Grad. Eigentlich noch kein Wetter für die Sehnsucht nach der Insel in der Sonne, doch nun ist der Mond schon wieder wenige Tage vor seinem Vorbeizug vor der Sonne beim morgendlichen Blick an den Himmel zur Sichel zusammengeschrumpft und die Beobachtung einer Hybrid-Sonnenfinsternis mit noch bis vor wenigen Wochen ungeahnten Möglichkeiten steht bevor. Heute nach der Arbeit holte ich Dirk Ewers am Bahnhof Frankfurt West ab, um direkt vom Projektalltag der Großraumbüro-Umgebung nun mit ihm in die spannendste Phase unseres Eclipse Projektes einzusteigen. Abendessen zu Hause und noch die letzten Sachen gepackt, Koffer gewogen, und „ready to go“ für den Abflug am nächsten Morgen.
Donnerstag, 31.Oktober 2013
Nach einer kurzen Nacht ging es um 4 Uhr weiter. Mondsichel mit Erdschein und die Wintersterne mit Sirius und Orion schmückten den glasklaren Morgenhimmel.
Kurzfrühstück, Fahrt zum Flughafen (das Auto zeigt -1 Grad an), Einchecken im Terminal 2. Vorwurfsvoll wurden wir dort empfangen, dass wir nicht über das Internet bereits eingecheckt hätten, und dass unsere Koffer zu schwer seien, diese müssten noch umgepackt werden.
Das sind die Nachteile einer Buchung über das Internet, bei der ich keine Informationen über die Freikilos und auch keinen Link zu einem Online Checkin bekommen hatte. Ich hatte sogar noch beim Frankfurter Flughafen nach einem Vorabend Checkin gesucht, doch für die gewählte Fluggesellschaft, die die zeitlich kürzeste Verbindung von Frankfurt nach Bermuda angeboten hatte gab es diesen nicht. Anstatt über 20 Stunden via USA (inkl. Ein- und Ausreise) zu fliegen ging es über London (immerhin noch EU) mit 15-16 Stunden Reisezeit schneller. Aber dort gab es einen etwa so langen Aufenthalt wie der Flug von London nach Bermuda dauerte: ca. 8 Stunden. Grund war der Flughafenwechsel. Ich hatte das Ticket als zusammenhängenden Flug gebucht, doch die ca. einstündige Busfahrt zwischen den Fughäfen war weder im Ticketpreis enthalten noch organisiert, z.B. durch Bereitstellung eines Links, über den man informiert gewesen wäre, wie und wo das geht.
Schließlich ging es in der Morgendämmerung los. Beim Einsteigen stand die Mondsichel 3 Tage vor der Sonnenfinsternis über dem Flugzeug, das auf dem Vorfeld stand.
In der Luft konnte man erkennen, dass große Flächen von Nebel bedeckt waren, das gab schöne Kontraste in der Landschaft, über die die Herbstsonne inzwischen aufgegangen war. Hinter mir war eine komplette Sitzreihe frei und so konnte ich über die Rückenlehne hinweg Fotos machen. Etwa über Belgien begannen die Wolken und in London war es regnerisch.
Rhein Main Gebiet am 31.10.2013 in der herbstlichen Morgensonne
Nachdem wir in London unsere Koffer geholt hatten (kein Durchchecken über die Flughäfen hinweg) und wir uns zum Busanbieter durchgefragt hatten nutze ich die Wartezeit auf den Bus um kurz online zu gehen. In Heathrow gab es kostenlosen Internetzugang. Der abfahrende Bus für den wir das Ticket nun hatten kam nicht an der angegebenen Stationsnummer an, dafür ankommende Busse mit der gleichen Nummer an der benachbarten Stationsnummer. Ein späterer Bus mit gleichem Ziel, aber anderer Nummer, nahm uns nicht mit, der übernächste war es dann. Viele Leute liefen zu den ankommenden Bussen, da diese die richtige Nummer hatten und zur Zeit kamen, als abgefahren werden sollte. Das ist der Nachteil der Vergabe der gleichen Busnummer für ankommende und abfahrende Busse. Wenigstens war ein Mann der Busgesellschaft an den Stationen, der das gröbste Chaos ordnete und mit den Fahrern die Mitnahme der Leute verhandelte.
So kamen wir schließlich zum anderen Flughafen Gatwick und checkten dort wieder ein. Für die erneute Übergewichtsberechnung war ich vorbereitet. Nach Erscheinen eines Supervisors wurden glücklicherweise nicht noch einmal Gebühren berechnet. Und sobald man die Standardprozesse verlässt sind die Angestellten nett und die Stimmung steigt. Hier wird offensichtlich günstig über das Internet angeboten, dann aber in der Abwicklung die kleinste Abweichung herangezogen um zusätzlich zu kassieren, und entsprechend streng wurde mit den Reisenden umgegangen.
Einen hervorragenden Service gab es in einem kleinen Restaurant am Flughafen, das wir für ein kleines Mittagessen nutzten. Stattdessen gab es kostenlosen Internetzugang im Gatwick Airport nicht.
Mit einer Boeing 777 ging es dann gegen 14:30 Ortszeit nach Bermuda. Im Flugzeug ähnlich wie beim Flug nach Australien vor einem Jahr individuelle Bildschirme und eine Menge Kinofilme zur Auswahl. Und mit dem neuesten Star Trek war dann auch bereits ein Teil der Flugzeit gut abgedeckt.
Zur Landung in Bermuda war es gerade dunkel geworden. Kleiner und übersichtlicher Flughafen. Mit dem Taxi ging es ca. eine halbe Stunde zum Coco Reef Resort, unserem Hotel für den Aufenthalt in Bermuda. Mit einem Elektrowagen wurden wir mit unseren Koffern zu unseren benachbarten Zimmern gebracht. Eine luxuriöse Anlage, ein wenig orientalisch anmutend, Palmen und ein frischer Wind vom angrenzenden Meer.
Und der Hotspot reicht bis in Zimmer. Vor dem Schlafen gehen also noch zwei Seiten meines Berichts online gestellt, die ich im Flugzeug schon geschrieben hatte.
Freitag, 1. November 2013
Wegen der Zeitverschiebung war ich schon früh wach und habe vor dem Sonnenaufgang Sterne und Mond schön sehen können. Die Mondsichel zwei Tage vor der Sonnenfinsternis stand steil über dem Meer. Bei 650mm war bei ca. 1/60 s Belichtungszeit Schluss, da der Wind doch recht stark im Bildfeld bemerkbar war.
Mondsichel zwei Tage vor der Sonnenfinsternis am 01.11.2013 07:09 Ortszeit
Schneller als erwartet verging die Dämmerung, und der Sonnenaufgang über dem Atlantik erinnerte mich an den Sonnenuntergang am 15.11.2004 über dem Atlantik in La Palma. Und das alles vom Hotelzimmer aus, mit direkter Internetverbindung, nur einen kleinen Schritt auf den Balkon.
Sonnenaufgang am 01.11.2013 vom Coco Reef in Bermuda
Kurz nach 9 Uhr dann gemeinsames Frühstück mit Dirk, ein Zweiertisch mit direktem Blick auf Sonne, Palmen und Meer. Einfach herrlich. Dann sprach uns ein Herr vom Nachbartisch an, er erkannte mein Eclipse-T-Shirt von 1998. Es war Robert Minor, der am Sonntag bei unserem Flug mit an Bord sein wird. Wir tauschen uns ein wenig aus. Seine Frau wird im Hotel bleiben und ein paar Bilder der partiellen Sonnenfinsternis vom Coco Reef aus machen – eine tolle Ergänzung!
Noch eine Mail in die Runde der Familie zu Hause, dann gehe ich daran, meine neue GoPro Hero3+ Black Edition erstmals draußen auszuprobieren, die Ergebnisse sind beeindruckend. Aufnahme von Fotos und HD-Video gleichzeitig im Superweitwinkel. Mit der Kamera in der Größe einer Streichholzschachtel um den Hals gebunden gehe ich die Umgebung erkunden. Das Coco Reef Resort, eine wunderschöne Anlage, nur ganz wenige Gäste, herrlicher Sonnenschein und inzwischen sommerlich warm.
Coco Reef Resort, Bermuda
Gegen Mittag gab es das erste Treffen mit mehreren Mitgliedern aus der Gruppe der Eclipse-Passagiere. Robert Minor und seine Frau hatten sich mit Xavier verabredet, der von seinem Hotel aus zu Fuß kam. Daniel Lynch und ein paar weitere Eclipse-Chaser waren auch dabei, die jedoch die partielle Sonnenfinsternis zu Sonnenaufgang von der Küste aus beobachten möchten. In der Lobby gab es eine erste Begrüßung, anschließend ein ausführliches Mittagessen. Hinzu kam Don Hladiuk, der gerade ankam.
Nach dem Mittagessen gingen Xavier und ich zu Dirk aufs Zimmer. Dort führten wir ein Telefongespräch mit Martin Amick, unserem Piloten am Sonntag, der noch in New York war. Der gewünschte Luftraum am Rande des berüchtigten Bermuda-Dreiecks wurde für uns freigegeben. Wir verschoben das für die Gruppe vorgesehene Briefing von Sonntag morgen auf bereits Samstag, 18 Uhr (im Anschluß an das geplante Meeting mit den Piloten). So kann jeder der möchte das Flugzeug vorher schon bzgl. der Beobachtungsmöglichkeiten und Aufbau der Beobachtungsinstrumente untersuchen.
Den ganzen Nachmittag noch stellten wir dann Punkte für die Checkliste zusammen, die wir mit den Piloten durchgehen wollen, und eine weitere Checkliste für das Gruppenbriefing. Unser Risikomanagement bestand in der Diskussion verschiedener möglicher Störungen des Flugverlaufs, zum Beispiel bei starken unruhigen Winden, das finanzielle Handling bei ungeplanten Flugverlängerungen und die Auswirkungen von möglichen Tauchgängen der Passagiere am Tag vor dem Flug.
Preparing E-Flight 2013 (Dirk Ewers, Xavier Jubier, Stephan Heinsius)
Foto und Montage: Dirk Ewers
Mit Eintritt der Dunkelheit ging es dann noch zu Fuß zum Einkaufen in einen kleinen Supermarkt, denn schließlich will man ja nicht zu jeder Mahlzeit ein Restaurant aufsuchen. Xavier ging noch einen Teil des Weges mit uns, auf dem Weg zurück zu seinem Hotel.
Samstag, 2. November 2013
24 hours to go! Ich nutze weiter den europäischen Biorythmus, um noch während der zweiten Nachthälfte die aktuellen Wetterberichte für Bermuda zu studieren und die Einstellungen an meiner GoPro Hero3+ zu optimieren. Für Sonntag Vormittag ist der Durchzug einer Kaltfront auf Bermuda angekündigt. Da sich diese aus Richtung USA her nähert tangiert uns diese während des Totality Runs voraussichtlich nicht.
Dann setzte auch schon bald wieder die Dämmerung ein, der Mond zeigte sich zwischen schnell vorbeiziehenden Wolken, nur 25 Stunden vor der Sonnenfinsternis. Später ging die Sonne in einer Wolkenkrone am Horizont auf.
Mondsichel über dem Meer, 25 Stunden vor der Sonnenfinsternis
Sonnenaufgang am 2. November 2013
Zum Frühstück gab uns Don Hladiuk die Hiobsbotschaft von Xaviers Plattencrash am Vorabend durch. Nachdem er im Hotel angekommen war startete sein Macbook nicht mehr. Auf seinem Rechner läuft seine Navigations-Software, mit deren Hilfe wir in die Spitze des Kernschattens fliegen wollen. Liz O’Mara, die auch mit uns fliegt hat ein älteres kompatibles Modell, das als Ersatz dienen könnte. Um in der Projektmanagement Sprache zu bleiben: Hier geht es um hartes Issuemanagement.
Heute morgen traf ich nun auch erstmals mit dem ZDF-Team (Hildegard Werth und Ludger Nüschen) zusammen. Ein erster Austausch vor Ort über die anstehenden Dreharbeiten und die Sendetermine. Anschließend rüstete Dirk Herrn Nüschens Kamera mit einer Sonnenfinsternisfolie aus, und ich stimmte meine Datenformate mit Herrn Nüschen ab, zwecks Vereinfachung möglicher Bildkonvertierungen.
Nun erreichte mich eine Mail von Xavier mit dem Vermerk „Houston we have a problem“, er hat das Ersatzsystem zum Laufen bekommen und ein zweites im Blick. Ich verstand es zunächst so, als ob das zweite auch bereits bereitstünde, doch das war nicht der Fall. Ggf. könnte er sich ja in der Stadt noch ein neues kaufen….
Ich packte meine Beobachtungsausrüstung zusammen, denn um 13:15 Uhr ging es mit dem Auto des ZDF (sie haben hier einen eigenen Fahrer, was uns die notwendige Flexibilität bei der Mobilität verschafft – gestern diskutierten Dirk, Xavier und ich noch das Risiko der Zuverlässigkeit von Taxifahrern, Mietwagen gibt es keine auf der Insel) zum Flughafen zum Treffen mit Longtail Aviation, um die Flugrouten zu diskutieren und erstmals das Flugzeug zu inspizieren.
Auf der nördlichen Flughafenseite gelegen fanden wir schließlich das Büro von Longtail Aviation, direkt an einem großen Hangar. Wir waren ja für 14:00 angekündigt und trafen zunächst einen Mitarbeiter an, der uns freundlich begrüßte. In den Fluren und Räumen zahlreiche Bilder von Flugzeugen im Flug, und dann eine blaue Stahltür am Ende des Flurs, durch die wir geführt werden. Nach Öffnen der Tür bot sich uns der erste Blick auf unser Flugzeug für den morgigen Tag. Diese Flugzeug-Garage, eine riesige Halle mit einem gigantischen geöffneten Tor mit Blick auf das Flugfeld. Ein kleiner Jet hob auf der Startbahn parallel zur Halle ab.
Hier ist unser Flieger für den morgigen Flug: Eine Falcon 900B von Longtail Aviation
Nun wurde das gute Stück gleich inspiziert. Martin Amick, unser Pilot für den Sonnenfinsternisflug war inzwischen eingetroffen und zeigte uns an Bord die Handhabung der Sitze. Die kannte ich inzwischen in- und auswendig, nachdem ich die letzten Wochen mit der Sitzvergabe und Kommunikation mit den Beteiligten beschäftigt war. Die ließen sich drehen und wenden, nach vorne und hinten schieben.
Wir bauten unsere mitgebrachte Ausrüstung schon einmal vorläufig auf. Dirks Stativ mit der Doppelbestückung von 2 Kameras nahm so viel mehr Platz ein, dass es für mein Stativ mit einer Kamera keinen Platz mehr gab. Da das Stativ und die Kamera von Herrn Nüschen vom ZDF recht zierlich waren, konnte ich mich mit ihm einigen, das Fenster hinter meinem Sitz mit ihm zu teilen. Zentimetergenau kam es so gerade eben hin.
Nun ging es auch darum, den Tisch zwischen einer Vierersitzgruppe auszubauen. Doch für die anwesenden Mechaniker stellte sich das schwieriger heraus als geplant. Stattdessen wurden Sitze ausgebaut, was auch während des Fluges möglich wäre, so dass man sich für diese Variante entschied. Somit gab es dann auch ein wenig mehr Platz für Herrn Nüschen und mich.
Verprobung des Aus- und Einbaus von Sitzen an Bord
Die Punkte für das Gespräch mit Longtail Aviation hatten wir bereits vor Eintreffen der Gruppe rechtzeitig alle klären können. So wurden u.a. die aktuellen Wetterkarten gesichtet und die Entscheidung für die finale Flugroute (Überschreiten der Zentrallinie bei 11:08 UT) getroffen. Die Fenster sollten noch am Abend mit einer eisabweisenden Flüssigkeit von außen geputzt werden. Am Flugzeugrumpf sollte sogar eine GoPro ActionCam mit Klebeband installiert werden, um den unter dem Flugzeug vorbeilaufenden Mondschatten zu filmen (dies wurde kurz vor Abflug am 03.11.2013 doch nicht umgesetzt, da für die WiFi Steuerung der Kamera keine Verbindung zustande kam).
Navigationsbesprechung mit Longtail Aviation
(Martin Amick, Xavier Jubier, Dirk Ewers, vorne links Ludger Nüschen vom ZDF)
Als es gerade noch hell war wurde das Flugzeug aus dem Hangar gefahren, damit Xavier testen konnte, ob er wie geplant 12 GPS-Satelliten für sein Navigationsprogramm empfangen konnte. Der Test war erfolgreich. Die Sonne ging hinter tief liegenden Wolkenfeldern im Westen über dem Flugfeld unter. Das Flugzeug einsam auf dem Rollfeld in zarten Pastellfarben und ein freier Blick zum Himmel. Morgen früh würden wir damit in den Himmel entschwinden. Eine Stimmung wie aus dem Fernsehen, wenn das Fluggerät bereitsteht, freier Blick zum Himmel ist und Astronauten ihre Mondrakete oder ihr Space Shuttle betreten. Und morgen würde ich zu den 12 Passagieren gehören, die die Möglichkeit haben, in die Spitze des Kernschattens des Mondes einzufliegen! Was für ein erhebendes, aber zugleich bescheiden machendes Gefühl.
Falcon auf dem Flugfeld – Morgen werden wir abheben!
Inzwischen war es 18 Uhr geworden und die anderen Mitreisenden trafen nach und nach ein. Nun war die gestern von Martin Amick vorgeschlagene und von uns gern angenommene Besichtigung des Flugzeugs durch die anderen Passagiere geplant, sowie ein anschließendes Briefing der Gruppe, das in einem Meetingraum von Longtail Aviation stattfand. Die Checklisten hatte ich gestern beim Meeting mit Xavier und Dirk notiert. Diese waren in meinem Rucksack, den ich einige Zeit verzweifelt suchte. Ein Anruf beim Taxifahrer (der uns herbrachte), zweimaliges Absuchen des Flugzeugs und eines Büroraums brachte keinen Erfolg. Schließlich die Erleichterung, als ich ihn in einem anderen Raum fand. Dort hatte ich ihn auf die Schnelle auf einem Stuhl abgestellt.
Am Abend vor dem Eclipse-Tag wird der Falcon für den Sonnenfinsternisflug vorbereitet
Beim Briefing ging ich die notierten Punkte mit der Gruppe und den Piloten durch (das ZDF-Team war bereits zurück zum Hotel gefahren). Einführend erklärte ich die Aufgabe, die uns morgen bevorstand, einen wenige Kilometer großen Kernschattenbereich durch rechtwinkligen Einflug sekundengenau zu treffen, und das bei einer Flugzeuggeschwindigkeit von ca. 800 km und einer Geschwindigkeit des Mondschattens von ca. 13500 km/h. Ein Manöver das bisher nie zuvor versucht wurde. Belohnt werden könnten wir mit Dingen, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat, einen multiplen Diamantring (über bis zu 180 Grad), einen kompletten Chromosphärenring sowie einen im vom Meer reflektierten Sonnenlicht auf die Sonnensichel zulaufenden sehr schmalen Mondschatten.
15 Minuten vor Beginn der Totalität bis 5 Minuten nach Totalität sollte eine gerade Linie geflogen werden, um genug Zeit zu haben seine Beobachtungsinstrumente auf die Sonne auszurichten. In dieser Zeit sollte niemand außer Xavier und das Fernsehteam den Flur benutzen. Auf die Berührung von Stativbeinen oder Kameras war zu achten, bzw. diese zu vermeiden.
Für den Fall einer ungeplanten Flugverlängerung wurde gefragt, ob eine entsprechende Nachzahlung akzeptiert würde (was bestätigt wurde). Während Start und Landung soll das Equipment abgebaut und bis auf Kameras verstaut sein. An Bord sollte es die Möglichkeit geben durch einen Zeitsender Uhren von Kameras zu synchronisieren. Die finale Flugroutenplanung „11:08“ wurde bekannt gegeben. Von Seiten Martin Amicks gab es weitere Hinweise, wie zum Beispiel, dass die Schuhe beim Betreten des Flugzeugs auszuziehen seien. Schließlich liefen wir auf Teppichboden eines Flugzeugs, das normalerweise als edler Privatjet im Einsatz ist.
Zurück ging es dann mit einem Taxi in das Coco Reef Hotel. Wegen des Endes der Sommerzeit in Bermuda stand eine kurze, aber immerhin um eine Stunde verlängerte Nacht bevor.
Sonntag, 3. November 2013
Zu um 4 Uhr neuer Zeit geht es mit dem Auto zusammen mit Dirk und dem ZDF-Team zum Privat-Terminal am Flughafen. In dem kleinen Warteraum wird auf einem Werbebildschirm gezeigt, wie gut die Flugzeuge gewartet werden, und wie flexibel auf Kundenwünsche eingegangen werden kann. Doch unser Vorhaben ist schon etwas Besonderes, das auf dem Bildschirm Gezeigte kommt lange nicht an die „Baustelle“ heran, die wir gestern im Flugzeug erlebt haben.
Gegen 5:15 Uhr rollt dann das Flugzeug vom Hangar durch die Dunkelheit auf das Vorfeld vor dem Warteraum. Nun kommen bereits zahlreiche Kameras zum Einsatz, denn es heißt jetzt „eclipse flight boarding“. Eine halbe Stunde später als anfangs einmal geplant, denn ursprünglich war das Gruppenbriefing an Bord (und nicht am Vorabend des Fluges) geplant.
Eclipse Flight Boarding
Beim Einsteigen heißt es nun auf der Treppe wie gestern angekündigt „Schuhe“ aus. Drinnen ist wieder alles in bester Ordnung. Das Team der Monteure hat ganze Arbeit geleistet. Gut, dass wir (und das heißt die komplette Gruppe) gestern uns alles schon in Ruhe ansehen konnten. Es gibt keinerlei Unklarheiten oder Schwierigkeiten, alles läuft in guter Ruhe aber gespannter Erwartung ab. Im Cockpit führt der Copilot bereits Gespräche mit einem Fluglotsen. Nachdem die Passagiere ihre Plätze eingenommen haben gibt Martin Amick uns die Sicherheitshinweise. Eine weitere Tür befindet sich als Notausgang auf der eclipse-abgewandten Flugzeugseite.
Wie geplant läuft alles ab. Gegen 5:25 Uhr fahren wir los und nur wenige Minuten danach steigt der Schub der Triebwerke sanft aber kräftig an. Wir befinden uns bereits auf der Startbahn, und kurze Zeit später sind wird bereits in den Nachthimmel über Bermuda gestartet. Sofort gibt es ein „go“ aus dem Cockpit, die Sitze verlassen zu dürfen, und man macht sich an das Zusammensammeln und den Aufbau der Beobachtungsinstrumente.
Ich bin mit 5 Kameras dabei: Die Canon EOS600D hinter einem Walimex 650-1300 Refraktorzoom (für HD Videoaufnahme der Sonnenfinsternis bei 650mm), eine Canon EOD450D mit 24-85mm und 75-300mm Zoom (für Fotos), eine Sony SR37E Videokamera (für eine Videoaufnahme auf der eclipse-zugewandten Seite), eine Sony DCRVX700 Mini-DV Videokamera (für eine Innenraumaufnahme während der Totalität) sowie meine neueste Kamera, die ActionCam GoPro Hero3+ black edition (für eine Videoaufnahme auf der eclipse-abgewandten Seite).
Schon bald merke ich, dass es draußen schon nicht mehr ganz dunkel ist. Und es ist mir klar: Jetzt wird es schnell hell, denn wegen des geringeren Breitengrads geht die Dämmerung ohnehin schneller als in Deutschland, und wir fliegen der Sonne entgegen nach Südosten. Der Blick aus dem Cockpit ist wunderschön. Wir fliegen direkt auf die Dämmerung zu. Vor uns der kontrastreiche Dämmerungshimmel, scharf getrennt von einer breiten massiven Wolkenbank aus Gewitterwolken. Darunter gemischte Bewölkung in dunklem blaugrau. Und ganz vorne die beleuchteten Instrumente im Cockpit, rechts und links eingerahmt durch die Piloten. In der Kabine werden nun die Sitze 5 und 6 ausgebaut, und die Beobachter können sich an den Fenstern mit der erforderlichen Bewegungsfreiheit platzieren.
Flug in die Morgendämmerung
Vorne links wird es an der Wolkenoberkante immer heller, einen Moment sieht es so aus, als ob die Sonne ein paar Grad tiefer dunkelrot durch die Wolken zu sehen sein würde, aber das ist nicht der Fall. Erst viel später als ich gedacht habe wird das oberste Wolkenband gleißend hell, ohne dass Konturen der Sonne zu sehen sind. Der erste Kontakt am oberen rechten Sonnenrand hat bereits stattgefunden, aber noch ist nichts zu sehen. Es wird immer heller, und ich mache mit sehr kurzen Belichtungszeiten Fotos. Und da wird es noch heller, so extrem. Schon hat eine 4000-stel Sekunde nicht mehr ausgereicht, bereits das erste Bild, das die Sonne hätte zeigen können, ist maßlos überbelichtet. Unglaublich. Ich setze den Sonnenfilter (fotografische Baader Filterfolie mit D=3,8) auf mein Walimex auf und belichte die gerade eben über den Horizont gekommene Sonne mit 1/1250s bei ISO 200, und das Bild ist gerade gut belichtet.
Die Sonne geht partiell verfinstert auf (Canon EOS650D bei 1/1250s und ISO 200 mit Walimex Zoom 650-1300mm bei 650mm und f8)
Die Zeit vergeht (wie) im Flug, die partielle Phase schreitet voran. Vom Cockpit aus fliegen wir der strahlenden Sonnensichel entgegen. Ich schaffe weitere Freihandaufnahmen mit meinem schweren Walimex-Objektiv. Die extrem kurze Belichtungszeit macht es möglich. Es ist es ein Balanceakt die Sonne im Bildfeld zu halten. Ein paar Weitwinkelimpressionen im Cockpit mit und ohne Filterfolie zeigen das wundervolle Gefühl: „This is an eclipse flight!“ Ein stechend klarer blauschwarzer Himmel über uns, zahlreiche Wolken unter uns, und wir fliegen weiter auf die Gewitterfront zu, deren Wolken Höhen erreichen, die in etwa unserem Horizont entsprechen.
Flug zur Sonnensichel – „This is an eclipse flight!“
Die Sichel wird schmaler, nun wird es höchste Zeit meine Videokameras zu aktivieren und die GoPro, die ich bisher um den Hals hängen hatte, an das geplante Fenster an der eclipse-abgewandten Seite mit Klebeband zu befestigen. Das geht schwieriger als erwartet, das schmale Klebeband verwickelt sich immer wieder, aber schließlich hängt die Kamera einigermaßen fest an der Fensterscheibe (wie Herr Nüschen mir später erzählte hat er sein separates Display an seiner GoPro, über das er die Kamera gut justieren kann).
Sonnensichel 2013
Da wir früher losgeflogen sind (Martin Amick empfahl ca. 10 Minuten Zeitpuffer zu haben) wurde eine Schleife gedreht und der Rest über einen Kurvenflug ausgeglichen. Anstatt eines geraden „Totality Runs“ wandert die Sonne nun nach rechts und links, oben und unten. An ein Justieren der Kameras ist nicht zu denken. Ich laufe zu Xavier ins Cockpit und weise ihn auf die Notwendigkeit des geraden Flugs für die Ausrichtung der Kameras hin.
Der Himmel ist metallisch blau bis schwarz. Die tief partielle Finsternis liegt über uns, und wir fliegen nun über der Gewitterfront knapp über den Wolken. Es wird turbulent, der Schatten naht. Xavier gibt das Kommando „Speed“. Endlich ist die Sonne nun einigermaßen rechtwinklig zum Flugzeug.
Video "Incoming Umbra" auf Vimeo: https://vimeo.com/78816828
Ankommender Mondschatten
Jetzt kann ich ausrichten und mein HD Video einschalten. Strebe im Sucher den Lichtstrahlen nach und bekomme die Sonnenfinsternis rein! Da dreht sich gerade auf der rechten Seite der multiple Diamantring am linken Mondrand von unten nach oben. „Lights out, lights out“ – Xaviers Kommando wird im Cockpit erhört. Mein Video nimmt ein Auslösergewitter auf, wie ich es noch nie gehört habe. Die Sonne schaukelt nach oben und unten aus dem Bild, es kommt mir ganz schön holprig vor. Ich sehe die Sonnenfinsternis auf meinem Display: Rundherum Korona, Chromosphäre und kleine Protuberanzen ohne Ende. Nur unten rechts ist der Chromospährenring noch durchbrochen. Die Perlen verschwinden bis auf eine am oberen linken Rand. Das Gasgeben hat nicht ganz gereicht, und eine zweite Perle erscheint weiter rechts. Beide Perlen vereinigen sich und wachsen zur neuen Sonnensichel zusammen.
Video "Meeting the Peak of the Umbra" auf Vimeo: https://vimeo.com/78741556
Video "Total Solar Eclipse 2013" auf Vimeo: https://vimeo.com/78660927
Nicht ganz totale Sonnenfinsternis 2013 - aufgenommen aus 44000ft Höhe über einer Gewitterfront über dem Atlantik
Dann kriege ich die Sonne nicht mehr rein, lehne mich sofort auf meinen Sitz und halte meine Canon EOS450D ans Fenster. Die Sonne ist schon wieder so grell. Keine Korona oder Chromosphäre mit bloßem Auge zu sehen. Ich mache noch zahlreiche Aufnahmen der Sonne und des Horizonts mit dem 24-85mm Zoom. Nach nicht einmal einer Minute ist der Mondschatten hinter dem Horizont verschwunden, die zweite partielle Phase hat begonnen. Eine erste schnelle Sichtung meiner Bilder zeigt mir keine Korona, nur helles Sonnenlicht. Wie sich später herausstellte, zeigten die Bilder den Mondschatten unter der Sonnensichel und sogar ein Stück Korona, das sich neben der strahlenden Sichel noch am Rand durchsetzen konnte.
Chasing the Umbra: An der Spitze des Mondschattens!
Partielle Sonnenfinsternis mit Korona!
Erst bei genauerer Sichtung meiner Bilder entdeckte ich, dass sich hinter dieser gleißenden Sonne noch ein Stück Korona versteckt hat!
Abziehender Mondschatten unter der Sonnensichel
Tief partielle Sonnenfinsternis über dem Wolkenmeer
Nun scheint der Flug wieder ruhiger, weniger Wolken unter uns, da am Horizont könnte noch ein Hauch des Schattens sein. Die Sonne blendet immer heller vom stählernen Himmel - Die Spitze des Mondschattens ist schon wieder verschwunden.
Zweite partielle Phase an stahlblauem Himmel
Himmel während der zweiten partiellen Phase
Flugverlauf auf dem Bildschirm in der Kabine
Anhand des Flugverlaufs auf einem Bildschirm des Flugzeugs kann ich erkennen, dass wir statt eines geraden Totality Runs Kurven geflogen sind, die das Ausrichten der Instrumente erst sehr spät ermöglichten. Die Landung konnte ich vom Cockpit aus miterleben, ein wunderschönes Einschweben von 44000ft in Richtung Bermuda. Es ging über den Südrand der Insel östlich an der Hauptinsel vorbei sanft auf die Landebahn zu, und schon ging der Flug kaum merklich in ein Ausrollen über. Vor dem Privatterminal kam das Flugzeug zum Halten und wir stiegen aus.
Bermuda beim Landeanflug
E-Flight 2013 landet in Bermuda
Meine ganze Ausrüstung schnell an die Seite des Flugfelds gestellt, denn Dirk verteilte nun die T-Shirts an die Teilnehmer. Mit dem Schriftzug „Total Solar Eclipse Flight – I was on board“ wollten wir sie nicht früher verteilen. Begeisterung über die erlebte Sonnenfinsternis und diesen fantastischen Flug herrschte bei uns allen vor. Und so wichtig war die Flexibilität von Longtail Aviation, dass bereits am Abend zuvor die Flugzeugbesichtigung und das Briefing stattfinden konnte und die Sitze im Flug aus- und wieder eingebaut werden konnten. Wie gut, dass noch ein zweiter Crewsitz im hinteren Teil des Flugzeugs vorhanden war, sodass der Techniker mitfliegen konnte.
Die so mühsame Zuweisung der Fenster und Koordination der Sitzplatzbedingungen war weitgehend hinfällig – das Ergebnis wurde am Vorabend der Sonnenfinsternis gemeinsam in der Gruppe erreicht. Danke an Longtail Aviation für diese hervorragende Kooperation!
Gruppenfoto nach der Landung, freundlicherweise von Ben Cooper zur Verfügung gestellt
(15 Personen waren an Bord: von links nach rechts: Ben Cooper, Don Hladiuk, Dirk Ewers, Liz O'Mara, Tony Crocker, Robert Minor, Daniel Lynch, Leo Metcalfe, Hildegard Werth (ZDF), Martin Amick (Pilot Longtail Aviation), Xavier Jubier, Hans-Williams Randriamanatena (Copilot Longtail Aviation), Stephan Heinsius, Arturo Garcia (Techniker Longtail Aviation), nicht auf dem Bild: Ludger Nüschen (ZDF))
Wir haben zwar den Kernschatten um ca. 1 Sekunde verpasst, sodass ein kleiner Sonnenstrahl zur maximalen Verfinsterung übrig blieb. Die einmaligen Blicke auf den Kernschatten hielten sich durch die sehr hohen Wolken, die wir unter uns hatten, in Grenzen, auch wenn wir die Flughöhe noch auf 44000 ft steigern konnten. Dennoch ist die Gruppe der Meinung, dass der Flug ein toller Erfolg war.
Wieviele Sekunden Totalität hatten wir? Erst war die Rede von 2, dann von einer oder null, oder minus eins? War das eine totale Sonnenfinsternis oder eine partielle? In der Solar Eclipse Mailingliste wurde weiter diskutiert. Liz O’Mara redete von einer Transformation, ich finde Transitional Eclipse einen passenden Ausdruck, denn wir befanden uns in einer Zone des Übergangs zwischen partieller und totaler, weiter entfernt einer ringförmigen Sonnenfinsternis. Formal haben wir die Totale Sonnenfinsternis um vielleicht eine Sekunde verpasst, da immer mindestens eine Sonnenstrahlperle sichtbar war. Die Diskussion wird weiter gehen. Die nächsten Beobachtungsgelegenheiten gibt es am 20. April 2023 zum Beispiel von Australien und am 14. November 2031 zum Beispiel von Panama aus.
Nun fuhren ein Teil der Gruppe mit dem Taxi zum Grotto Bay Resort, wo das geplante Frühstück nach dem Flug stattfand. Longtail Aviation hatte einen Tisch reserviert. Durch die Fenster des Restaurants konnte man bis zum Flughafen herüber sehen. Dirk, Xavier und die 3 Teilnehmer von Longtail Aviation kamen später hinzu. Sie brachten noch das Flugzeug in den Hangar. Xavier gab dem lokalen Fernsehen von Bermuda noch ein Interview im Flugzeug, wie ich später erfuhr.
Wenig gegessen, wenig geschlafen, nun sollte der Aufenthalt in Bermuda ruhiger werden. Nach dem Frühstück gab es noch interessante Gespräche in der Runde. Unter anderem über unentdeckte Genies, Albert Einstein und Flugzeuge, die in Zukunft mit anderen Treibstoffen fliegen.
Noch Bilder von Robert Minor (Flashspektrum) und Xavier an das ZDF über das WLAN des Hauses geschickt, schließlich über meinen Laptop, nachdem der Kampf mit einer anderen zu langsamen Maschine aufgegeben wurde. Dann ging es mit dem Taxi zurück zum Grotto Bay Resort und dort war erst mal Entspannen, aber auch Überspielung der Bilder von den Kameras und eine genauere Sichtung angesagt. Die Berichte in der heute Sendung um 19:00 und vor allem im heute journal von 21:45 haben Freude in meiner Familie gefunden. Über die ZDF Mediathek waren sie über die Internetverbindung nur tröpfchenweise zu sehen, aber dank meiner Familie und der dort vorhandenen Smartphone-Affinität konnte ich an deren TV-Konsum mit Freude teilhaben.
Montag, 4. November 2013
Der erste Regentag auf Bermuda, Zeit um Bilder zu sichten, ins Internet zu stellen, und auch an meinem Bericht weiterzuschreiben. Zum Frühstück trafen Dirk und ich Frau Werth und Herrn Nüschen. Der hervorragend gelungene Bericht im heute journal (Super Ergebnis der Grafiker, die die Animation des Mondschattens und des Finsternisflugs erstellt haben!) hat die Einschaltquoten während der Sendung auf über 5 Millionen Zuschauer hochschießen lassen. Es ist eine tiefe Freude, dass unser Sonnenfinsternis-Projekt so viel Interesse findet. So haben wir doch sicher viele Menschen ein wenig teilhaben lassen können an unserer Freude und Begeisterung für das Thema. Wie kann man besser ein Projektziel übertreffen als so? Und die Abweichung von einer Sekunde gehört einfach dazu, denn Perfektion nimmt die Option sich zu verbessern…
Regen in Bermuda
Ich gebe bei Herrn Nüschen noch ein paar Bilder ab, und wir führen zu Dritt noch interessante Gespräche zum Thema Wissenschaft im Fernsehen. Doch viel Zeit gibt es nicht, der nächste Beitrag muss vorbereitet werden und ich mich um meinen Text und Bilder kümmern.
Für den Nachmittag ist noch einmal ein Interviewtermin zusammen mit Dirk angesetzt. Auf der Terrasse des Hotels geht es für die Sendung „Drehscheibe Deutschland“ unter anderem über das Zusammenspiel der Sonnenfinsternisbegeisterung und des beruflichen Lebens.
Abends aßen wir zum ersten Mal im Restaurant im Hotel, ich gönnte mir ein teures Heilbutt Gericht.
Dienstag, 5. November 2013
Regenschauer am Vormittag und den ganzen Tag über sehr viel Wind. Morgens scheint die Sonne über dem aufgewühlten Meer, eine schöne Kulisse mit den Palmen und der Gartenanlage des Resorts im Vordergrund. Beim Frühstück treffen wir wieder Frau Werth und Herrn Nüschen, die heute bereits ihren Abreisetag haben. In der Lobby unterhalten wir uns zu viert über Astronomie- und andere Wissenschafts-Ereignisse und -Veranstaltungen. Ich erzähle unter anderem von meinen Erfahrungen aus China 2008 und 2009 und von den astronomischen Liveübertragungen auf Astronation 2007 und 2011.
Sonne über der Palme am Strand des Coco Reef Resort
Der Rest des Tages steht wieder für die Arbeit mit Bildern und das Textschreiben zur Verfügung. Unter anderem richte ich mir einen Vimeo Account ein und veröffentliche mein erstes Video im Internet, das die Sonnenfinsternis bei 650mm zeigt, und bereits über das heute journal ins Internet gestellt wurde.
Gegen 18 Uhr verabschieden wir uns von Frau Werth und Herrn Nüschen. Da taucht auch wieder Eddie von den Bermuda Astronomen auf. Xavier hatte mit ihm Kontakt bekommen, und so war er bereits am Abend am 1. November bereits auch mit in der Runde im Coco Reef dabei. Er brachte uns je einen kleinen Rucksack (auch noch für das ZDF Team) als Geschenk von der bermudaischen Tourismusbehörde. Eine nette Aufmerksamkeit.
Anschließend sind noch der 2 Tage alte Mond und Venus über dem Coco Reef zu sehen.
Mondsichel 2 Tage nach der Sonnenfinsternis
Mond und Venus über dem Coco Reef Resort
Mittwoch, 6. November 2013
Es wird ruhiger, die Entspannungsphase dieser Reise beginnt. Nach dem Frühstück stelle ich u.a. noch einen Video fertig, den meine alte Sony DCRVX700E (aus dem Jahr 1996) auf einem Stativ im Flugzeug aufgezeichnet hatte. Diese Aufnahmen konnten noch dadurch zustande kommen, dass es einen Stromanschluss im Flugzeug in der Nähe der Kameraposition gab. Nachdem zur Sonnenfinsternis – für diese Aufnahmen glücklicherweise verspätet - das Licht in der Kabine ausgeschaltet wurde dauerte es nicht lange bis der voll geladene alte Akku leer war. Auf dieser Aufnahme (weiter oben zu sehen) kommt die Stimmung an Bord sehr gut rüber. Auf dem Display meiner Canon EOS600D ist die Sonnenfinsternis zu sehen.
Stephan Heinsius in Bermuda – Jetzt geht es an den Strand.
Am Nachmittag gönne ich mir ein paar Stunden am Strand vor dem Hotel. Abends dann gegenseitiger Austausch von Bildern mit Dirk auf seinem Zimmer nebenan (wir haben eine praktische Zwischentür, die die Zimmer verbindet).
Donnerstag, 7. November 2013
Den heutigen Tag hatten wir für die Erkundung der Insel eingeplant. Das Wetter war gut. Mit dem Bus ging es ca. 10 bis 15 Minuten in die Hauptstadt Hamilton. Dort sahen wir kurz in den Royal Yacht Club. Zwei Bilder im Eingangsbereich zeigen Queen Elizabeth II beim Hineingehen als junge Frau, und beim Herauskommen als nicht mehr ganz junge Dame. Das liegt nicht an unheimlichen Zeitsprüngen am Bermudadreieck, sondern an den Datümern der Aufnahmen, eine entstand in den fünfziger, die andere in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts.
Hamilton auf Bermuda
Eine sehr saubere Stadt, alles in sehr gutem Zustand. Geld scheint ausreichend vorhanden zu sein, denn was anderenorts vom Fast Food bekannt ist sorgt hier vielleicht für schnelles Geld…
Drive-Thru Banking!
Wie schnell das Geld dann wieder weg sein kann merken wir nach einem sehr guten, aber auch sehr teurem Essen in einem Bistro in einer kleinen Passage.
Dann nahmen wir die 3 Uhr Fähre nach Dockyard, auf der anderen Seite der südlichen Lagune der Insel. Eine Immobilie schöner als die andere…
Am Dockyard gingen wir durch alte Festungsmauern noch Andenken kaufen, um dann mit dem Bus durch das eher unscheinbar wirkende Summerset Village zu fahren und dann in der Nähe des höchsten Punkts von Bermuda am 1846 erbauten Leuchtturm auszusteigen. 5 bis 10 Minuten Fußweg bis auf die Höhe. Der deutsche Leuchtturmwärter verkaufte uns noch Tickets, es war wohl kurz vor Feierabend. Von oben konnten wir vor Sonnenuntergang noch schöne Blicke auf die Insel erleben. Unten angekommen ging es zur nächsten Busstation, wo wir beim Warten auf den Bus noch Mond und Venus in der Dämmerung sahen.
Sonnenuntergang über Bermuda
Als wir an der Station zum Coco Reef ausstiegen war es bereits wieder dunkel.
Freitag, 8. November 2013
Letzter Tag auf Bermuda und Tag der Abreise. Nach dem Frühstück am benachbarten Elbow Beach ein wenig strandnahes Schwimmen im Atlantik, aber schwierig wegen der starken Wellen. Dennoch wunderschön, die in der Sonne glänzenden Wellen hautnah zu erleben.
Auschecken zu um 12 Uhr. Noch 6 Stunden bis das Taxi zum Flughafen bestellt ist. Davon noch vielleicht eine am Strand, bis es am Nachmittag beginnt zu regnen. Der Rest der Zeit wird in der Hotellobby online verbracht.
Dann beginnt die Rückreise im Regen, Abflug kurz nach 20 Uhr. Bei bis zu über 160km/h Rückenwind dauert der Flug bis London Gatwick nur etwas mehr als 6 Stunden.
Samstag, 9. November 2013
Diesmal ist ein Bus zum Flughafenwechsel da, und er ist pünktlich. Ca. 8 Stunden bis zum Weiterflug nach Frankfurt, d.h. den ganzen Tag wieder in England. Da sind die 45 Minuten Free Wifi schnell verbraucht.
Schließlich ist irgendwann der Nachmittag erreicht und es geht einen kurzen Flug rüber nach Frankfurt. Leider habe ich keinen Fensterplatz. Nur teilweise erkenne ich den Fernblick bis auf die Lichter von Mannheim / Ludwigshafen beim Gegenanflug. Es folgt (eine vom Piloten mit 35 Meilen in den letzten 20 Jahren nicht erlebte Schleife weit nach Osten, um dann auf der neuen Landebahn ganz im Westen zu landen. Gefahren ist das Flugzeug dann wieder ganz nach Osten auf das Vorfeld am Terminal 2. Nach vielen Umwegen kommen wir aber weitgehend pünktlich an. Noch am Kofferband verabschieden wir uns, Dirk nimmt den nächsten Zug nach Hause, und ich ein Taxi durch die Dunkelheit – der Mond hat nun fast die Halbmondphase reicht, diese Eclipse-Reise hat ein gutes Ende gefunden.
Stephan Heinsius.